Die Stars von morgen schon heute

NFL Draft Review 2015 – AFC East

Wir blicken weiter zurück auf dem Draft. Nach der NFC East kommen wir heute zur AFC East.   Buffalo Bills Bester Pick: Nick O’Leary, TE, Florida State (Runde 6, Pick 194) O’Leary ist nicht besonders groß oder schnell und er hat Stummelarme. Aber er ist quick, besitzt sichere Fanghände und ist ein toller Route Runner, der immer offen ist. Neben Charles Clay kann er sich zum zweiten Tight End entwickeln. Fragwürdigster Pick: John Miller, OG, Louisville (Runde 3, Pick 81) Christian wird mir hier widersprechen, aber mir kam Miller in der dritten Runde zu früh vom Board. Zu oft ließ er sich zu leicht an der Line of Scrimmage schlagen. Es hätte hier bessere Spieler für die Offensive Line gegeben. Late Round Sleeper: Dezmin Lewis, WR, Central Arkansas (Runde 7, Pick 234) Watkins, Woods und Goodwin sind alle nicht besonders groß gebaut. Lewis (6‘4‘‘) dafür schon. Er ist kein Burner, aber sprungstark und mit einer guten Körperkontrolle gesegnet. Er könnte seine Nische in der Offense finden.   Miami Dolphins Bester Pick: DeVante Parker, WR, Louisville (Runde 1, Pick 14) Den Dolphins fehlt schon länger ein Nummer-eins-Receiver. Parker sollte das sein und zwar vom ersten Tag an. Mit seiner Größe, Dynamik, seinen Fanghänden ist er nicht viel schlechter als Amari Cooper und Kevin White. Von seiner Qualität her, hätte er durchaus früher weggehen können und stellt an 14 eine schöne Kombination aus Value und Need dar. Fragwürdigster Pick: Bobby McCain, CB, Memphis (Runde 5, Pick 145) Ich habe ihn nicht genauer gesehen, Christian sah ihn aber undrafted. Nuff said. Late Round Sleeper: Jay Ajayi, RB, Boise State (Runde 5, Pick 149) Hält sein Knie oder hält es nicht. Seine Karriere könnte morgen beendet werden, er könnte aber auch 10 Jahre ohne Beschwerden spielen. Ist letzteres der Fall, haben die Dolphins in der fünften Runde ihren Starter der nächsten Jahre gefunden.   New England Patriots Bester Pick: Malcolm Brown, DT, Texas (Runde 1, Pick 32) Ich sah ihn Mitte der ersten Runde, andere Experten sogar am Rande der Top Ten. Er ist noch jung, etwas unerfahren, bereits jetzt aber schon ein guter Run Defender. Warum auch immer er bis 32 gefallen ist, weiß ich nicht. Den...

NFL Draft Review 2015 – NFC East

Der 2015 NFL Draft ist nun schon einige Wochen her, da wird es Zeit zurückzublicken. Aus zeitlichen Gründen nicht so ausführlich wie im letzten Jahr, dennoch sollen alle Teams abgehandelt werden. Beginnen werden wir dabei wie immer mit der NFC East.   Dallas Cowboys Bester Pick: Mark Nzeocha, LB, Wyoming (Runde 7, Pick 236) Da kommt der Lokalpatriot ein wenig in mir durch. Aber auch darüber hinaus war das aus meiner Sicht ein sehr guter Pick. Nzeocha ist sehr athletisch und besitzt eine ideale Größe. Er verpasste einen Großteil der Saison mit einem Kreuzbandriss und konnte sich dadurch nicht so in den Vordergrund spielen, wie es vielleicht möglich gewesen wäre. Fragwürdigster Pick: Chaz Green, OT, Florida (Runde 3, Pick 91) Mein Grundsatz ist, dass man sich bis in die dritte Runde zukünftige Starter zieht. Wenn Green in zwei bis drei Jahren Starter ist, hat sich dieser Pick auch gelohnt. Aus meiner aktuellen Perspektive haben sich die Cowboys hier aber einen Swing Backup geholt, der Jermey Parnell ersetzen soll. Sicher war das ein Need der Cowboys, allerdings hätte man ihn durchaus später angehen können oder an dieser Stelle wenigstens T.J. Clemmings ziehen können. Der ist zwar noch ein Projekt, Green muss aber auch noch Kraft zulegen, bevor ich ihm auf dem Feld trauen würde. Late Round Sleeper: Ryan Russell, DE, Purdue (Runde 5, Pick 163) Russell bringt die ideale Größe für einen Pass Rusher und eine gute Athletik mit. Bei Purdue musste er aber zuletzt als two-gapping Five-Technique spielen, was seinen Fähigkeiten so gar nicht entspricht. Ser Schemenwechsel zur 4-3 sollte ihm sehr gut tun.   New York Giants Bester Pick: Owamagbe Odighizuwa, DE, UCLA (Runde 3, Pick 74) Hätte ein Team ihn Ende der ersten Runde gezogen, ich hätte den Pick nicht kritisiert. Jetzt haben die Giants mit ihm und Jason Pierre-Paul zwei athletische Freaks im Kader, die Druck auf gegnerische Quarterbacks machen können. Auch bei Odighzuwa sollte der Wechsel von einer 3-4 auf eine 4-3 zur Leistungssteigerung führen. Fragwürdigster Pick: Ereck Flowers, OT, Miami (Runde 1, Pick 9) Die Giants schienen auf Biegen und Brechen ihre O-Line verbessern zu wollen, auch wenn es in dieser Draftklasse keinen O-Liner gab, der zu den besten...

Draftrückblick 2014: San Diego Chargers

Das vorletzte Mal gibt es unseren Draftrückblick 2014. Heute sind die San Diego Chargers an der Reihe – Christians Team. Diese rutschten am letzten Spieltag durch einen Sieg, beziehungsweise durch ein verschossenes Field Goal von Chiefs-Kicker Ryan Succop in die Playoffs ein. Dort schlugen sie in der ersten Runde die Cincinnati Bengals, um in der Divisional Round gegen die Denver Broncos auszuscheiden. In der ersten Runde des Drafts hielten sie den 25. Pick.   Mit diesem wählten sie CB Jason Verrett von Texas Christian (TCU). Schon vor dem Draft hatte Christian Verrett als einen seiner Wunschspieler für die Chargers genannt. Verrett ist nur 5‘9‘‘ groß, ansonsten aber ein verdammt guter Cornerback. Wäre er zwei bis drei Zoll größer, wäre er vermutlich der erste Cornerback in diesem Draft gewesen. So fiel er aber ans Ende der ersten Runde und die Chargers dürfte es freuen. Er ist ein extrem vielseitiger Cornerback, der in Press-Man, Off-Man oder Zone Coverage spielen kann, er ist gut gegen den Lauf und ein sehr guter Athlet. Ein wenig macht er seine geringe Größe durch seine starke Sprungkraft wett. Eine Konstante in der letzten NFL-Saison war Christian, der sich jeden Sonntag über die löchrige Pass-Abwehr der Chargers aufregte. Ein Eric Weddle macht noch keinen Frühling, oder so ähnlich. Entsprechend sollte Verrett gleich von Beginn an viel Einsatzzeit sehen. Im schlechtesten Fall sehe ich in ihm einen sehr guten Slot-Cornerback. Dazu hat er neuerdings in Brandon Flowers (ist auch 5‘9‘‘) einen Mitspieler, der ihm wunderbar erklären kann, wie man als kleiner Cornerback in der NFL Erfolg hat. Aus meiner Sicht ein sehr guter Pick, bei dem Need auf Value trifft.   In der zweiten Runde sind die Chargers dann nach oben getradet. Um von 57 auf 50 zu kommen, gaben sie ihren Viertrundenpick ab. Mit ihrem neu erworbenen Pick zogen sie OLB Jeremiah Attaochu von Georgia Tech. Am College spielte Attaochu zu Beginn als Outside Linebacker in einer 3-4 Defense, im letzten Jahr wechselte die Defense auf eine 4-3 und Attaochu auf Defensive End. Beim Senior Bowl sollte er dann auch als End auflaufen (es wird die ganze Zeit in einer 4-3 gespielt), lehnte das aber ab, um sich als Linebacker zu präsentieren....

Draftrückblick 2014: Kansas City Chiefs

Unser Draftrückblick geht weiter durch die AFC West und ist bei den Kansas City Chiefs angekommen. Diese erreichten zwar den zweiten Platz in der Division, schieden dann aber in der ersten Runde gleich gegen die Colts in einem irren Spiel aus. Nachdem die Defense zu Saisonbeginn bärenstark aussah, begann sie im Saisonverlauf, gegen stärkere Gegner, immer mehr zu bröckeln. Besonders schwerwiegend war zum Ende der Saison hin der Ausfall von Pass Rusher Justin Houston, er in elf Spielen elf Sacks erzielen konnte. In der ersten Runde des Drafts hatten die Chiefs den 23. Pick.   Mit diesem wählten sie OLB Dee Ford von Auburn. Am College hat er als Defensive End in einer 4-3 Defense gespielt, in der 3-4 der Chiefs wird er ein Outside Linebacker sein. Er ist etwas kleiner (6‘2‘‘) mit recht kurzen Armen und lebte am College von seiner Antrittsschnelligkeit. Technisch wurde bisher nicht viel von ihm erwartet, da er als Left End gegen die eher langsameren und hüftsteiferen Right Tackles der Offense antrat. Mit seiner Explosivität vom Snap weg, kam er schnell beim Quarterback an, während seine Gegenspieler noch dabei waren, ihre Füße zu sortieren. In der NFL wird er es nicht so einfach haben. Er muss noch sehr an seiner Technik, seinen Pass Rush Moves arbeiten, will er in der NFL ein erfolgreicher Pass Rusher sein. Dazu wird er lernen müssen, in Coverage zu spielen, was er am College nicht gemacht hat. Auch wenn er eine sehr starke Athletik besitzt, ist Ford im Moment ein sehr eindimensionaler Pass Rusher, der zusätzlich etwas klein geraten ist. Daher kam mir der Pick in der ersten Runde klar zu früh. In Kansas City wird er zunächst nur den Backup hinter Tamba Hali und Justin Houston geben, allerdings zieht man keinen Spieler in der ersten Runde, wenn man denkt, dass er auf lange Sicht immer ein Backup bleiben wird. Im nächsten Jahr läuft der Vertrag von Houston aus. Die Chiefs haben nicht besonders viel Cap Space, weshalb man wohl entweder den Vertrag mit Houston nicht verlängern will oder dann den mit Hali auflösen möchte. Halis Vertrag läuft in zwei Jahren aus und die Chiefs würden bei seiner Entlassung neun Millionen Dollar unter der...

Draftrückblick 2014: Oakland Raiders

Nur noch eine Division steht in unserem Draftrückblick aus und die wollen wir ab heute angehen. Es handelt sich um die AFC West, die letztes Jahr drei Teams in die Playoffs schickte. Der Westen scheint in beiden Conferences zu rocken. Beginnen wollen wir aber wie immer mit dem Team, das mit der schlechtesten Bilanz abschloss und das damit nicht in den Playoffs mitspielen durfte – den Oakland Raiders. Diese haben die Playoffs auch nicht nur knapp verpasst, sondern sind ordentlich weit vorbeigeschlittert mit einer Bilanz von 4-12. In einem Team voller Löcher war es fast schon überragend, dass sie überhaupt vier Siege erreichten. Obwohl man in der Free Agency so ziemlich alles einkaufte, was bei drei nicht auf den Bäumen war, konnten sie relativ offen in den Draft gehen. In der ersten Runde hatten sie den fünften Pick.   Mit diesem zogen sie OLB Khalil Mack von Buffalo. Mack ist ein extrem vielseitiger 3-4 Outside Linebacker, der es liebt, die gegnerische Offense zu zerstören. Mit den Free-Agency-Verpflichtungen von DE Antonio Smith und OLB LaMarr Wodley scheint es recht wahrscheinlich, dass die Raiders ihre Defense auf eine 3-4 umstellen wollen (wie Justin Tuck da reinpasst, wissen wohl nur die Raiders). Mack kann da der entscheidenden Spieler werden. Er ist ein sehr guter Pass Rusher, verteidigt aber auch gut gegen den Lauf und kann in Pass Coverage spielen. Er spielt immer mit hohem Einsatz und ist ein athletischer Sideline-to-Sideline Defender. Mit diesem Pick scheinen die Raiders nichts falsch gemacht zu haben, auch wenn Mack von einem eher kleinen College kommt. Er sollte die Defense direkt besser machen.   In der zweiten Runde wählten die Raiders QB Derek Carr von Fresno State. Carr, der jüngere Bruder von David, bleibt damit in Kalifornien und zieht nur an die Küste. Bei den Raiders wird er ein direkter Konkurrent von Matt Schaub, den man für den diesjährigen Sechstrundenpick von den Texans geholt hat. Entsprechend wird Carr nicht direkt starten müssen, sondern kann sich im Idealfall erst an die NFL gewöhnen, bevor er auf dem Spielfeld stehen muss. In Oakland wäre das auch keine so schlechte Idee. Die Offensive Line hat Jared Veldheer verloren und ist fast komplett neu zusammengewürfelt aus...

Draftrückblick 2014: Seattle Seahawks

In Kürze wird die deutsche Fußballnationalmannschaft um den Einzug ins Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft kämpfen, vorher gibt es aber noch den letzten Draftrückblick aus der NFC West. Wir sind beim Champion angekommen, den Seattle Seahawks. Den Titel gewannen sie dank vieler Spieler, die sie gerade in den mittleren und späten Runden des Drafts gefunden haben. Mal sehen, wie sie sich in diesem Jahr angestellt haben. In der ersten Runde hatten sie den letzten Pick an 32. Stelle.   Diesen gaben sie allerdings ab, weil die Vikings vor die Texans kommen wollten, um Teddy Bridgewater zu ziehen. Dafür bekamen sie den Zweit- und Viertrundenpick aus Minnesota. In der zweiten Runde wollten sie dann aber auch mit dem Pick von den Vikings nicht picken, sondern tradeten erneut runter. Für den Zweitrundenpick und den Fünftrundenpick, den sie für Matt Flynn von den Raiders hatten, bekamen die Seahawks den Zweit-, Viert- und Siebtrundenpick der Lions.   Als die Seahawks dann wieder an der Reihe waren, schlugen sie aber zu. Sie wählten WR Paul Richardson von Colorado. Mir kam der Pick ein bis zwei Runden zu früh. Er ist zwar schnell, athletisch und ein guter Route Runner, hat aber auf der anderen Seite ganz große Probleme mit physischem Spiel. Er fängt kaum einen Ball, wenn er angegangen wird und auch wenn er frei steht, ist der Catch nicht immer sicher. Dazu ist er nach dem Catch nicht der quirlige Wirbelwind, der reihenweise Gegenspieler aussteigen lässt. Er kann eine gute Deep Threat werden, hat aber noch einen weiten Weg vor sich. Bei den Seahawks soll er vermutlich die Lücke schließen, die durch den Abgang von Golden Tate entstanden ist. Allerdings ist er ein komplett anderer Spielertyp als der toughe Tate. Mit Richardson bekommt die Offense eine andere Dimension und es wird spannend, zu sehen, wie er eingesetzt wird.   Am Ende der zweiten Runde hatten die Seahawks ihren eigenen Pick, mit sie OT Justin Britt von Missouri zogen. Es war der wohl größte WTF-Moment des gesamten Drafts. Kaum ein Experte sah Britt vor der fünften Runde vom Board gehen. Ich hatte ihn mir nicht genauer angesehen, weil er auf allen Boards, die ich mir angeschaut hatte, weit unten saß –...