Die Stars von morgen schon heute

NFL Draft Review 2015 – NFC East

Der 2015 NFL Draft ist nun schon einige Wochen her, da wird es Zeit zurückzublicken. Aus zeitlichen Gründen nicht so ausführlich wie im letzten Jahr, dennoch sollen alle Teams abgehandelt werden. Beginnen werden wir dabei wie immer mit der NFC East.

 

Dallas Cowboys

Bester Pick: Mark Nzeocha, LB, Wyoming (Runde 7, Pick 236)

Da kommt der Lokalpatriot ein wenig in mir durch. Aber auch darüber hinaus war das aus meiner Sicht ein sehr guter Pick. Nzeocha ist sehr athletisch und besitzt eine ideale Größe. Er verpasste einen Großteil der Saison mit einem Kreuzbandriss und konnte sich dadurch nicht so in den Vordergrund spielen, wie es vielleicht möglich gewesen wäre.

Fragwürdigster Pick: Chaz Green, OT, Florida (Runde 3, Pick 91)

Mein Grundsatz ist, dass man sich bis in die dritte Runde zukünftige Starter zieht. Wenn Green in zwei bis drei Jahren Starter ist, hat sich dieser Pick auch gelohnt. Aus meiner aktuellen Perspektive haben sich die Cowboys hier aber einen Swing Backup geholt, der Jermey Parnell ersetzen soll. Sicher war das ein Need der Cowboys, allerdings hätte man ihn durchaus später angehen können oder an dieser Stelle wenigstens T.J. Clemmings ziehen können. Der ist zwar noch ein Projekt, Green muss aber auch noch Kraft zulegen, bevor ich ihm auf dem Feld trauen würde.

Late Round Sleeper: Ryan Russell, DE, Purdue (Runde 5, Pick 163)

Russell bringt die ideale Größe für einen Pass Rusher und eine gute Athletik mit. Bei Purdue musste er aber zuletzt als two-gapping Five-Technique spielen, was seinen Fähigkeiten so gar nicht entspricht. Ser Schemenwechsel zur 4-3 sollte ihm sehr gut tun.

 

New York Giants

Bester Pick: Owamagbe Odighizuwa, DE, UCLA (Runde 3, Pick 74)

Hätte ein Team ihn Ende der ersten Runde gezogen, ich hätte den Pick nicht kritisiert. Jetzt haben die Giants mit ihm und Jason Pierre-Paul zwei athletische Freaks im Kader, die Druck auf gegnerische Quarterbacks machen können. Auch bei Odighzuwa sollte der Wechsel von einer 3-4 auf eine 4-3 zur Leistungssteigerung führen.

Fragwürdigster Pick: Ereck Flowers, OT, Miami (Runde 1, Pick 9)

Die Giants schienen auf Biegen und Brechen ihre O-Line verbessern zu wollen, auch wenn es in dieser Draftklasse keinen O-Liner gab, der zu den besten zehn Spielern gehörte. Natürlich ist es sinnvoll, die O-Line zu verbessern, was ich als Cowboys-Fan nur attestieren kann, allerdings gab es aus meiner Sicht einige Offensive Tackles, die ich besser als Flowers sah. Natürlich ist er noch jung und kräftig, aber mit seinen langsamen Füßen wird er aus meiner Sicht nie mehr als ein guter Right Tackle sein.

Late Round Sleeper: Geremy Davis, WR, Connecticut (Runde 6, Pick 186)

Von den drei Picks in den Runde fünf bis sieben haut mich keiner so wirklich vom Hocker, für einen sollte ich mich dann aber entscheiden. Davis ist alles andere als dynamisch, dafür aber groß, kräftig und sprungstark. Er könnte sich zu einem Checkdown-Ziel entwickeln, wenn Odell Beckham und Victor Cruz tief gehen.

 

Philadelphia Eagles

Bester Pick: Eric Rowe, CB, Utah (Runde 2, Pick 47)

Das Backfield der Eagles war zuletzt der große Schwachpunkt in der Defense. Sie konnten in diesem Draft einen neuen Cornerback und einen neuen Safety gebrauchen. Rowe kann beides spielen. Die Experten streiten sich noch, wo er besser ist, aber das können die Coaches in Philly nun entscheiden. Er sollte dem Team aber von Beginn an als Starter helfen.

 Fragwürdigster Pick: Jordan Hicks, LB, Texas (Runde 3, Pick 84)

Da will ich gar nicht lange um den heißen Brei herumschreiben – ich war von Hicks so wenig beeindruckt, dass ich ihn gar nicht erst gedraftet hätte.

 Late Round Sleeper: Brian Mihalik, DE, Boston College (Runde 7, Pick 237)

Er misst 6‘9‘‘ und 295 Pfund. So etwas kann man nicht trainieren. Er ist noch lange kein fertiges Produkt, Practice-Squad-Anlagen hat er aber.

 

Washington

Bester Pick: Preston Smith, DE, Mississippi State (Runde 2, Pick 38)

Einer meiner Lieblingsspieler dieser Draftklasse musste ausgerechnet in Washington landen. Er soll dort zunächst als Outside Linebacker eingesetzt werden. Warum nur?! Offensichtlich haben Gruden und Co kein Tape von ihm vor dem Pick gesehen. Auf lange Sicht sollte er sich ein paar zusätzliche Picks anfuttern und dann ein recht guter Five-Tech-End werden.

Fragwürdigster Pick: Brandon Scherff, OT/OG, Iowa (Runde 1, Pick 5)

Wie schon bei den Giants geschrieben, hätte ich in diesem Draft keinen O-Liner in den Top Ten gezogen. Außerdem war Scherff nicht einmal der beste O-Liner, den ich in diesem Draft sah. Er ist ein dominanter Run Blocker, in Pass Protection hat er aber seine Probleme. Die Vergleiche mit Zack Martin im letzten Jahr hinken so sehr, dass sie beinahe Invalidenrente beziehen könnten. Es scheint fast so, dass man in Washington bei diesem Pick komplett auf Sicherheit gehen wollte und dabei einen deutlich besseren Spieler, Leonard Williams beispielsweise, an sich hat vorbeiziehen lassen.

Late Round Sleeper: Kyshoen Jarrett, S, Virginia Tech (Runde 6, Pick 181)

Ich habe ihn nicht besonders wahrgenommen, aber Christian ist ein Fan von ihm. Er ist undersized, soll auf dem Feld aber gut rocken.