Die Stars von morgen schon heute

Combine Offense

Liebe Leser,

zwischen Ende Februar und Anfang März findet jährlich die Scouting Combine statt. Einen allgemeinen Einführungsartikel zur Combine findet ihr hier. Im Folgendes soll es in diesem Text darum gehen, was uns bei der Combine, Position für Position, interessiert. Auch hier sei nochmal angemerkt, dass der wichtigste Teile der Veranstaltung, die medizinischen Untersuchungen und die Interviews, sind und somit der Öffentlichkeit vorenthalten bleiben. Den Artikel zur Defense findet ihr hier:

 

Quarterbacks:

Maße: Handgröße am besten 9 ¼ Inches oder größer, Größe allgemein am liebsten 6’3” oder mehr, alles unter 6’2” ist trotz einiger weniger Außnahmen problematisch.

Athletische Drills: Kein Drill ist für sich genommen relevant, aber die Athletik lässt sich schon anhand der Werte abschätzen. Kann in Schemes die einen mobilen Quarterback wollen, wichtig sein.

Positionsbezogene Drills: Prinzipiell ist es natürlich schön, wenn möglichst alle Quarterbacks auch werfen, aber einen Wert haben diese Würfe in aller Regel nicht. Lediglich die tiefen Pässe können einen Eindruck zur Wurfkraft ein wenig untermauern.

 

Running Backs:

Maße: 5’9” sollten es in aller Regel doch sein. Auch hier ist weiterhin die Handgröße wichtig. Zwar wird es nicht so eng gesehen wie bei den Wide Receivern, aber alles unter 9 Inches kann Bedenken wecken. Dann lohnt es sich nochmal nach den Fumble – Raten eines Spielers zu suchen.

Athletische Drills: 40 Yards am besten unter 4,50 Sekunden, auch wenn der 10 Yard Split, sprich der Antritt auf den ersten Metern genauso wichtig ist. Ansonsten ist ein 3 Cone drill unter 7,10 Sekunden ein guter Indikator für das Short Area Movement.

Positionsbezogene Drills: Die Pass Catching Drills sind für die Spieler wichtig, die im College kein Teil der Passing Offense waren. Alles andere dient maximal als Ergänzung zum Tape.

 

Wide Receiver:

Maße: Wer außen spielen will ist in aller Regel 6’1” oder größer, auch wenn es Ausnahmen (wie Antonio Brown) durchaus gibt. Die meisten Akteure die 5’11” oder kleiner sind agieren im Slot. Hände über 9 Inches sollten es sein, je größer desto besser. Receiver mit kleineren Händen haben mehr mit Drops zu kämpfen.

Athletische Drills: 40 Yards unter 4,6 Sekunden sind hier die Maßagbe, aber wer wirklich schnell ist, läuft zwischen 4,35 und 4,45. Der Vertical verrät einiges über die Fähigkeit Pässe am höchsten Punkt zu fangen und Defensive Backs in der Luft zu schlagen. Speziell für kleinere Wide Receiver wichtig.

Positionsbezogene Drills: An und für sich irrelevant, denn normalerweise sollte man alle Infos zur Fangtechnik auf Tape gewonnen haben. Kann diese Eindrücke allerdings nochmal untermauern bzw. in Frage stellen.

 

Tight Ends:

Maße: Die Tight Ends sollten 6’4” oder Größer sein und auch gerne gut 250 lbs Gewicht haben. Wer 6’6” ist und sich bewegen kann, ist zwangsläufig ein Missmatch für jede Defense. Handgröße sollte für diese Spieler in der Regel kein Problem sein, aber auch hier gilt bitte mindestens 9 Inches.

Athletische Drills: Bei den 40 Yards ist alles im 4,70er Bereich gut. Die anderen Werte sind lediglich im Gesamtkontext des jeweiligen Athleten zu sehen. Auch hier schauen wir, wenn überhaupt, vor allem auf den 3 Cone Drill.

Positionsbezogene Drills: Ähnlich wie bei den Receivern meist irrelevant. Tight Ends die im College primär geblockt haben, können hier ihre Fangfähigkeiten nochmal unter Beweis stellen.

 

Offensive Line:

Maße: Mit großem Abstand das Wichtigste. Für Tackles 6’6” oder größer und Armlänge mindestens 34 Inches, je länger desto besser, denn das hilft um Defensivspieler von sich fern halten. Gerade Akteure, die im College Tackle gespielt haben, aber zu klein sind und/oder zu kurze Arme haben, sind Kandidaten für einen Positionswechsel auf Guard oder Center.

Die Gewichtsvorgaben hängen stark vom jeweiligen System ab. Ein Zone lastiges Team will eher leichterte und bewegliche Spieler (280 – 300 lbs), ein Man heavy Team will eher Oliner mit 305 lbs und mehr.

Athletische Drills: Kaum relevant, am ehesten noch der 10 Yard Split bei den 40 Yards. Klar verraten die anderen Übungen etwas über die Athletik, aber die ist in der Offensive Line nicht das wichtigste Kriterium.

Positionsbezogene Drills: Sind interessant. Insbesondere für Spieler die aus einer Offense kommen, in der kein 3 Point Stance gefragt war. Gerade die Kick Back Drills können Aussagen zur Fußarbeit liefern, die während der College Zeit des Prospects nicht gefragt waren.