Die Stars von morgen schon heute

Romans Mock Draft 2016, #1

Nach einer Pause, wird es doch mal wieder Zeit, sich zu melden. Als Rückkehr gibt es doch nichts Besseres als ein neuer Mock Draft. Die Regular Season ist zu drei Vierteln um und die Reihenfolge zeichnet sich immer besser ab. Da sie aber noch nicht feststeht wurde einmal wieder die pythagoreische Gewinnerwartung benutzt. Kommen wir zu den Picks:

 

1. Cleveland Browns: Joey Bosa, DE, Ohio State

Würde er in der Browns-Defense OLB spielen oder wie J.J. Watt als one-gapping Five-Technique? Wer weiß, ob ein neuer Trainerstab nicht sogar auf eine 4-3 umstellt? Wie auch immer man mit ihm planen würde, Bosa ist der beste Spieler im Draft und trotz des Needs bin ich von den Quarterbacks nicht so überzeugt, dass ich einen an eins ziehen würde.

 

2. San Diego Chargers: Jalen Ramsey, CB/S, Florida State

Ramsey ist vielleicht etwas hüftsteif, um jeden Receiver in der NFL zu covern, aber Tight Ends sollte er aus dem Spiel nehmen können und im Schlimmsten Fall „nur“ Eric Weddle als Playmaker auf Safety ersetzen. Er ist sowieso am besten, wenn er vielseitig eingesetzt wird.

 

3. Tennessee Titans: Corey Coleman, WR, Baylor

Ein Right Tackle würde der Offense gut tun, aber dafür hier einen Pick zu verwenden, wäre Verschwendung. Die nächstbeste Möglichkeit, Mariota zu helfen, wäre ein toller Receiver. Coleman ist zwar etwas klein gewachsen, ist aber ein ultra-dynamischer Playmaker, der mit dem jungen Quarterback eine gefährliche Kombination bilden sollte.

 

4. San Francisco 49ers: Paxton Lynch, QB, Memphis

Jetzt kommt der erste Quarterback, allerdings nicht der, der auf meinem Board am höchsten sitzt. Doch Blake Bortles hat mich gelehrt, dass Teams, die verzweifelt einen QB suchen, lieber die Upside picken. Dazu ist Lynch aus meiner Sicht reifer als Bortles seinerzeit, insofern würde ich den Pick nicht so sehr kritisieren.

 

5. St. Louis Rams: Ronnie Stanley, OT, Notre Dame

Die Offensive Line der Rams ist trotz der vielen Picks eine Katastrophe. Greg Robinson hat riesige Probleme und könnte auf der rechten Seite vielleicht eine bessere Figur abgeben. Stanley sollte eine klare Verbesserung darstellen und auch Todd Gurley im Run Game helfen.

 

6. New Orleans Saints: Vernon Hargreaves III, CB, Florida

Brandon Browner… ja, die Saints brauchen einen neuen Cornerback.

 

7. Detroit Lions: Robert Nkemdiche, DT, Ole Miss

Die Lions-Defense spielt gut, ein dominanter Tackle in der Mitte, wie sie ihn bis vor kurzem in Suh hatte, kann der Einheit noch einen Push nach oben geben. Die Disruption, die Nkemdiche mit sich bringt sollte alle anderen Spieler in der Defense besser machen.

 

8. Dallas Cowboys: Jaylon Smith, LB, Notre Dame

Die Cowboys haben hier eine Menge Optionen (neben Smith habe ich die Spieler aus den Picks 10-12 in Erwägung gezogen), doch meine Wahl fällt auf Smith. Sollte der Vertrag von Rolando McClain verlängert werden, so macht der Pick keinen Sinn, sonst wäre er aber der perfekte Ersatz auf der Mike-Position und würde mit seiner Freak-Athletik sogar ein Upgrade darstellen.

 

9. Jacksonville Jaguars: Laremy Tunsil, OT, Ole Miss

Luke Joeckel spielt nicht mehr katastrophal, aber auch immer noch nicht gut. Die Jags könnten versuchen ihre Tackles zu tauschen und Parnell auf links auszuprobieren, sie könnten aber auch einen neuen, sehr talentierten Spieler draften und versuchen, Joeckel zu traden.

 

10. Baltimore Ravens: Laquon Treadwell, WR, Ole Miss

Den Ravens fehlt definitiv die Fire Power in der Offense. Treadwell hat sich von seiner üblen Verletzung sehr gut erholt und hat einige dominante Spiele in diesem Jahr abgeliefert. Er sollte den Ravens über Jahre einen Nummer-eins-Receiver gegen, während Breshad Perriman die vertikale Gefahr ausstrahlt.

 

11. Miami Dolphins: Mackensie Alexander, CB, Clemson

Außer von Brent Grimes kommt in diesem nicht viel von der Cornerback-Position in Miami (es wird wohl Zeit für mich, vom Jamar-Taylor-Hype-Train abzuspringen). Alexander ist in diesem Jahr einer der besten Cornerbacks am College und könnte den Dolphins im Idealfall einen Shutdown Cornerback geben.

 

12. Chicago Bears: Jayron Kearse, S, Clemson

Die Bears haben in dieser Saison nicht mehr die großen Probleme auf der Safety-Position wie in den letzten Jahren. Allerdings ist Kearse von seinem Talent her ein ganz anderes Kaliber, als Adrian Amos uns Antrel Rolle. Die Bears-Defense braucht Playmaker und Kearse ist einer.

 

13. Washington Footballteam: Reggie Ragland, ILB, Alabama

Das Spiel der Inside Linebacker in Washington ist dieses Jahr nicht gut, um es einmal nett auszudrücken. Reggie Ragland bringt nicht die überragende Upside wie Jaylon Smith, sollte aber mindestens einen soliden NFL-Spieler abegeben.

 

14. Oakland Raiders: Myles Jack, OLB, UCLA

Die Offense der Raiders hat sich zu einer respektablen Einheit entwickelt, nun sollte man sich auf die andere Seite des Balles konzentrieren. Jack ist einer der besten Coverage-Linebacker am College und könnte trotz seines Kreuzbandrisses hoch gezogen werden.

 

15. Philadelphia Eagles: Carl Lawson, OLB, Auburn

Lawson hat eine lange Krankenakte, ohne die er womöglich ein Top Ten Pick wäre. Die Eagles haben trotz einiger Verpflichtungen immer noch Sorgen im Pass Rush. Lawson sollte ihnen in dem Bereich helfen.

 

16. Indianapolis Colts: DeForest Buckner, DE, Oregon

Die Colts haben beinahe überall Löcher, die gestopft werden müssen – so auch in der Defense. Da sollte man am besten vorne anfangen. Letztes Jahr kam bereits Henry Anderson, Buckner könnte gegenüber von ihm Kendall Langford ersetzen, der solide spielt, aber nicht mehr.

 

17. Tampa Bay Buccaneers: Jack Conklin, OT, Michigan State

Donovan Smith auf Left Tackle sollte allen in Tampa Sorgen bereiten. Auf der rechten Seite könnte er vielleicht besser funktionieren. Conklin ist nicht das überragende Tackle-Talent, stellt aber einen soliden Prospect dar. Er sollte der linken Seite mehr Stabilität geben, als Smith das momentan schafft.

 

18. Buffalo Bills: Taylor Decker, OT, Ohio State

Seantrel Henderson als Starter auflaufen zu lassen, war von Anfang an eine schlechte Idee. Überraschenderweise scheint sich aber Cyrus Kouandjio nicht durchsetzen zu können. Die rechte Seite der Offensive Line bereitet den Bills einige Kopfschmerzen und Decker könnte die Aspirin-Tablette sein.

 

19. Atlanta Falcons: Josh Doctson, WR, TCU

Matt Ryan wirft dieses Jahr gefühlt 25 Pässe pro Spiel in die Richtung von Julio Jones. Nachdem Roddy White nicht mehr Roddy White von vor drei Jahren ist, fehlt Ryan eine zuverlässige zweite Anspielstation. Doctson wäre an dieser Stelle ein guter Pick.

 

20. New York Jets: Derrick Henry, RB, Alabama

Zu Beginn der Saison sahen die Jets deutlich besser aus, als sie ein gutes Laufspiel hatten. Chris Ivory konnte seine Leistungen aus dem September aber nicht halten. Der frischgebackene Heisman Trophy Winner Henry ist deutlich talentierter als alle Running Backs im Kader der Jets und er sollte die Offense wieder besser machen.

 

21. New York Giants: Emmanuel Ogbah, DE, Oklahoma State

Ist JPP nächstes Jahr noch bei den Giants? Das steht aktuell noch in den Sternen. Dazu wurde gerade erst Damontre Moore entlassen und Odighizuwa hat sich noch lange nicht etabliert. Ogbah ist noch unreif, bringt aber viel Upside mit.

 

22. Houston Texans: Jared Goff, QB, California

Goff, mein erster Quarterback auf dem Board, wird aufgrund seiner Statur vermutlich fallen. In diesem Fall können die Texans zuschlagen und sich ein Upgrade gegenüber Brian Hoyer holen. Ich sehe in Goff nicht den sicheren Pick, wie Bridgewater, Mariota oder Winston in den letzten Jahren, in Houston würde er aber in ein bereits gutes Team hineinkommen.

 

23. Minnesota Vikings: Tyler Boyd, WR, Pittsburgh

Den Vikings fehlt ein zuverlässiger Playmaker auf der Receiver-Position, bei dem Bridgewater weiß, dass er jederzeit in seine Richtung werfen kann. Boyd könnte das bieten. Er ist immer noch nicht der antrittsschnellste Athlet, bringt darüber hinaus aber ein sehr komplettes Paket mit.

 

24. Pittsburgh Steelers: Kendall Fuller, CB, Virginia Tech

Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich Fuller in der ersten Runde ziehen würde, die Steelers haben aber einen so großen Need auf Cornerback, dass sie für ihn ein wenig reachen könnten.

 

25. Seattle Seahawks: Nick Martin, C, Notre Dame

In den letzten Jahren hat Pete Carroll versucht, zu beweisen, dass man keine Offensive Line braucht, um erfolgreich zu sein in der NFL. Nachdem man Center Max Unger weggetradet hat, verlief die Saison bisher eher wackelig. Carroll sollte seine Lektion gelernt haben und sich im Draft früh auf die O-Line konzentrieren.

 

26. Kansas City Chiefs: Jason Spriggs, OT, Indiana

Spriggs ist immer noch unreif (einer der schlechtesten Move Blocker, die ich je gesehen habe), im eins-gegen-eins-Blocken an der Line of Scrimmage ist er aber nur schwer zu schlagen. Das durfte sogar Joey Bosa erfahren. Eric Fisher fängt ganz langsam an, Hoffnungen in den Herzen der Chiefs-Fans zu wecken, es braucht aber zwei Tackles in einer Offense.

 

27. Green Bay Packers: Andrew Billings, DT, Baylor

Die Packers versuchen schon seit einigen Jahren, B.J. Raji zu ersetzen. Es fehlte bisher nur der Spieler, der ihn ersetzen könnte. Billings ist für eine Dreierfront zwar etwas undersized, bringt aber so viel Kraft mit, dass er das vermutlich kompensieren kann.

 

28. Denver Broncos: Anthony Zettel, DE, Penn State

Malik Jackson hat sich zu einem sehr guten Spieler in Denvers defensiver Front entwickelt. Am Ende dieser Saison ist er ein Free Agent und könnte dem größeren Geld zu einem anderen Team folgen. Zettel ist ein Spieler, der ihn ersetzen könnte und der Wade Phillips eine Menge Freude bereiten sollte.

 

29. New England Patriots: Der Pick wurde im Rahmen des Deflate-Gate-Skandals aberkannt.

 

30. Arizona Cardinals: Ezekiel Elliott, RB, Ohio State

Nach einem guten Start hat Chris Johnson wieder abgebaut und obwohl man im letzten Jahr David Johnson gedraftet hat, könnten die Cardinals hier dem Charme von Elliott erliegen. Er ist ganz einfach ein besserer Spieler als die Johnson-Brüder oder Andre Ellington. Warum ihn also nicht verpflichten, wenn man die Möglichkeit hat?

 

31. Cincinnati Bengals: Shaq Lawson, DE, Clemson

In den vergangenen Jahren haben die Bengals sich in Margus Hunt und Will Clarke zwei Defensive Ends gedraftet, bei denen sie auf deren Upside gesetzt haben. Beide sehen kaum das Spielfeld aus der Nähe. Lawson wirkt hingegen eher „pro-ready“ und ein Umschwenken der Bengals-Strategie könnte zu diesem Pick führen.

 

32. Carolina Panthers: Shawn Oakman, DE, Baylor

Wer immer noch glaubt, dass die Panthers einen Offensive Tackle draften würden, kann nur als naiv bezeichnet werden. Sie haben die Position die letzten beiden Jahre trotz offensichtlichen Needs komplett ignoriert und es scheint ja zu funktionieren. Machen wir es also wie im letzten Jahr und geben den Panthers einen Spieler auf einer Position, auf der sie keinen allzu großen Need haben.

5 comments

  1. JoffreyG /

    Seht ihr Shawn Oakman wirklich in der ersten Runde? Ich habe jetzt schon mehrere Experten-Meinungen gelesen, die sagen, dass er höchstens in Runde 3 gehen sollte. Ich muss auch sagen, dass er mir beim Ansehen seiner Tapes negativ aufgefallen ist, er sieht einfach nicht aus wie ein natürlicher Football-Spieler, da täuscht auch das spektakuläre Äußere nicht hinweg.

  2. Roman John /

    Du sprichst es mit dem “spektakulären Äußeren” schon ganz gut an. Oakman bringt wahnsinnig viel Upside mit und hat während seiner Zeit bei Baylor immer wieder tolle Momente gehabt, auch wenn er dann wieder abgetaucht ist.

    So wie ich die NFL kennen gelernt habe, ist für einen Spieler wie Oakman ein Pick in der ersten Runde immer drin, auch wenn er das nach seinen Leistungen nicht verdient hätte.

  3. Marbas /

    Sorry aber in Tampa sehe ich einen deutlich höheren Bedarf in der Passverteidigung. Je nach Endplatzierung sollten eher Hargreaves, Alexander oder Kearse auf dem Wunschzettel stehen. Grundsätzlich ist die Unsicherheit auf der LT-Position vorhanden, aber ein Free-Agent mit Erfahrung sollte da eher helfen können.

  4. Roman John /

    Natürlich hat Tampa in der Secondary Sorgen, aber in diesem Mock waren die Positionen schon so abgegrast, dass ich auf einer anderen Position besseren Value gesehen habe.

    Wie du sehen kannst, waren Hargreaves (6), Alexander (11) und Kearse (12) schon alle weg, bevor die Bucs an der Reihe waren.

  5. JoffreyG /

    Weil ich ja vor einiger Zeit mal nach A’Shawn Robinson gefragt habe: Jon Ledyard, der für USA Today schreibt und den ich als Scout sehr schätze, hat haargenau das gleiche wie Roman geschrieben (mieser Get-Off, schlechter Pass-Rusher, profitiert stark von Reed und Allen) und hat ihm auch nur eine 4th-Round-Grade gegeben, entgegen der meisten Mainstream-Meinungen.
    Noch ne kurze Frage: Was haltet ihr von Noah Spence, der hat mir schon gefallen auf Tape.