Die Stars von morgen schon heute

NFL Draft Review 2015 – AFC North

 Im Draftrückblick sind wir heute in der AFC North angekommen.

 

Baltimore Ravens

Bester Pick: Carl Davis, DT, Iowa (Runde 3, Pick 90)

Hätten die Ravens Davis an 90 nicht gezogen, die Cowboys hätten es an 91 getan und mir so einiges an Ärger erspart. Ich war nicht ganz so von Davis begeistert wie andere Draftexperten, nichtsdestotrotz war sein Value Ende der dritten Runde top. Regelmäßig lassen die Ravens D-Liner ziehen, wenn ihre Verträge auslaufen, Davis könnte sofort in der Rotation helfen.

Fragwürdigster Pick: Tray Walker, CB, Texas Southern (Runde 4, Pick 136)

Groß aber raw. Nicht superschnell, seine Technik als wackelig zu beschreiben, wäre noch optimistisch. Er deckt zwar einen Need der Ravens ab, wird aber noch Zeit brauchen, bevor er dem Team wird helfen können.

Late Round Sleeper: Darren Waller, WR, Georgia Tech (Runde 6, Pick 204)

Er misst 6‘6‘‘, 238 lbs und läuft die 40 Yards im 4,4er Bereich. Raw ohne Ende aber auch mit Upside ohne Ende. Ein ähnlicher Fall wie Walker, zwei Runden später aber ein deutlich besserer Pick.

 

Cincinnati Bengals

Bester Pick: Paul Dawson, LB, TCU (Runde 3, Pick 99)

Der beste Linebacker dieser Draftklasse auf dem Feld fiel bis in die dritte Runde, weil er bei der Combine nicht überzeugen konnte und seine ehemaligen Coaches ihm eine mangelnde Arbeitseinstellung vorwarfen. Auf dem Feld ist er aber über jeden Zweifel erhaben und sein Spielverständnis und seine Instinkte kann man ohne intensives Videostudium kaum bekommen.

Fragwürdigster Pick: Jake Fisher, OT, Oregon (Runde 2, Pick 53)

Es war nicht sonderlich fragwürdig, Eric Fisher in der zweiten Hälfte der zweiten Runde zu ziehen, vielmehr die Strategie, mit den ersten beiden Picks zwei Offensive Tackles zu ziehen. Ogbuehi und Fisher können im nächsten Jahr Andre Smith und Andrew Whitworth als Starter ablösen (wenn Whitworth dann nicht auf Guard wechselt), in diesem Jahr werden sie dem Team aber vermutlich nur im Falle einer Verletzung helfen. Mit den beiden Picks scheinen die Bengals mehr darum besorgt zu sein, den Status Quo aufrecht zu erhalten, statt sich verbessern.

Late Round Sleeper: Mario Alford, WR, West Virginia (Runde 7, Pick 238)

Alford ist etwas klein, dafür aber schnell und quick. Er könnte dem Team zunächst als Deep Threat und Returner helfen und sich langfristig zu einem kompletteren Receiver entwickeln.

 

Cleveland Browns

Bester Pick: Hayes Pullard, ILB, USC (Runde 7, Pick 219)

Pullard hatte seine Aussetzer bei USC, keiner größer, als der gegen Arizona State. Auf der anderen Seite machte er aber auch seine Big Plays. Er ist tough, athletisch und intelligent genug, um in der NFL zu bestehen. Ich habe keine Ahnung, warum er bis in die siebte Runde gefallen ist.

Fragwürdigster Pick: Cameron Erving, OL, Florida State (Runde 1, Pick 19)

Alex Mack kann seinen Vertrag im kommenden Jahr auflösen und in Interviews hat er mehrfach betont, für ein erfolgreicheres Team spielen zu wollen (weshalb er letztes Jahr auch mit den Jaguars verhandelt hat). Im kommenden Jahr könnte Erving also auf Center übernehmen, während er in diesem Jahr den Backup gibt und sich besser an die Position gewöhnt. Allerdings kam mir Erving hier viel zu früh – vor der zweiten Runde hätte ich ihn nicht genommen.

Late Round Sleeper: Ifo Ekpre-Olomu, CB, Oregon (Runde 7, Pick 241)

Ohne sein komplett zerschossenes Knie hätte ich Ekpre-Olomu in der zweiten Runde gezogen. Er ist nicht besonders groß oder schnell, dafür aber tough, quick und sehr spielintelligent. Wenn er sich ohne größere Folgen von seiner Verletzung wieder erholen kann, hätten die Browns in ihm einen echten Steal gelandet.

 

Pittsburgh Steelers

Bester Pick: Anthony Chickillo, DE, Miami (Runde 6, Pick 212)

Chickillo wird noch Kraft und Masse zulegen müssen, um bei den Steelers dann vermutlich Five-Technique spielen zu können. Für einen Outside Linebacker ist er vermutlich zu unbeweglich. Insgesamt hat er aber die Athletik und Größe, um in der NFL zu bestehen – am College hatte er nur sehr mit seiner Konstanz zu kämpfen. Ich hatte ihn eher in einer 4-3 gesehen, vom Talent her hätte er aber auch deutlich früher vom Board gehen können.

Fragwürdigster Pick: Senquez Golson, CB, Ole Miss (Runde 2, Pick 56)

Er ist ein guter Athlet und ein Ball Hawk, auf der anderen Seite ist Golson vermutlich zu klein, um außen zu spielen. Die Steelers brauchten Cornerback-Hilfe und Golson war hier kein besonders schlechter Pick aus Value-Sicht, aber einen Pick muss ich zum fragwürdigsten erklären man hätte hier zumindest einen kompletteren Cornerback bekommen können.

Late Round Sleeper: Gerod Holliman, S, Louisville (Runde 7, Pick 239)

Er kann einfach nicht tacklen. Für einen Defensivspieler keine gute Voraussetzung. Bryan Broaddus ging sogar so weit, ihn als einen „Feigling“ zu bezeichnen. Auf der anderen Seite fing er letztes Jahr 14(!) Interceptions. Wenn er das eine abstellen kann, ohne das andere zu verlieren, könnte aus ihm doch noch ein NFL-Spieler werden.

2 comments

  1. JoffreyG /

    Wie findet ihr eigentlich Letterius Walton? Habe kaum was über ihn gelesen und man findet auch kaum Tape 🙂

    • Roman John /

      Walton habe ich vor oder nach dem Draft nicht gesehen, kann daher keine fundierte Aussage abgeben. Ich habe im Rahmen des Drafts nur mitbekommen, dass er ein ehemaliger Basketball- und Baseballspieler ist und noch viel zu lernen hat.