Die Stars von morgen schon heute

Draftrückblick 2014: Indianapolis Colts

Ein letztes Mal sind wir in unserem Draftrückblick in der AFC South. Es fehlt noch der Champion der Division, die Indianapolis Colts. Diese haben mit dem Quarterback-Phänomen Andrew Luck ihre schwache Division klar gewonnen und in den Playoffs, nach einem wilden Spiel gegen die Chiefs, auch die erste Runde überstanden. Danach sind sie aber an den Patriots gescheitert. Somit hätten sie den 26. Pick in der ersten Runde gehabt, doch den hatten sie an die Browns für den Running Back Trent Richardson abgegeben.

 

Entsprechend durften die Colts das erste Mal in der zweiten Runde picken. Die Wahl fiel auf OT Jack Mewhort von Ohio State. Am College ist Mewhort noch als Tackle aufgelaufen, bei den Colts soll er wohl als Guard zum Einsatz kommen. Er besitzt eine gute Kraft und Nastiness, darüber hinaus kann ich aber nichts Positives zu ihm sagen. Er spielt mit einer schlechten Technik, landet regelmäßig auf dem Boden und zeigt wenig Spielintelligenz. Ich hätte ihn nicht vor dem dritten Tag genommen. Bedenkt man, welche Spieler zu diesem Zeitpunkt noch zu haben waren, hätten die Colts hier einen meiner Meinung nach deutlich besseren Spieler, auch auf der Guard- oder Tackle-Position, finden können. Ein Pick, der mir gar nicht gefällt.

 

In der dritten Runde entschieden die Colts sich für WR Donte Moncrief von Ole Miss. Dieser Pick gefällt mir klar besser. Moncrief ist vor dem Draft vor allem dadurch aufgefallen, dass er bei der Combine schneller gelaufen ist, als es alle es erwartet hatten. Auch wenn eine schnelle Zeit im Sprint über 40 Yards eine gute Sache, gerade für Receiver, ist, so ist es dann doch unverständlich, warum man ihm seine Schnelligkeit in den Spielen nicht angesehen hat. Entsprechend bringt er aber noch einiges an unausgeschöpftem Potential mit und kann sich noch verbessern. Er ist bereits ein guter Route Runner und gewinnt oft den Kampf um den Ball. Grundsätzlich muss er aber an seinen Fanghänden (fängt zu viele Bälle mit dem Körper) und seiner Explosivität arbeiten. Im Idealfall kann er in Indianapolis den alternden und von einem Kreuzbandriss zurückkommenden Reggie Wayne mittelfristig ersetzen.

 

Den Pick in der vierten Runde hatten die Colts ebenfalls an die Browns abgegeben, um im letzten Jahr einen Fünftrundenpick zu bekommen. In den drei Runden danach zogen die Colts noch OLB Jonathan Newsome von Ball State, ILB Andrew Jackson von Kentucky und OT Ulrick John von Georgia State. Newsome ist ein sehr athletischer Pass Rusher mit wenig Effizienz gegen den Lauf und Charaktersorgen. Jackson war einer der Sleeper auf Christians Zettel, der gerade gegen den Lauf gut aussieht. John ist ein Small-School-Spieler mit guten Grundvoraussetzungen, der aber noch einen weiten Weg vor sich hat.

 

Bei diesem Draft muss man eigentlich Trent Richardson als First Round Pick sehen. Leider hat der ehemals hoch gehandelte Running Back nach seiner Ankunft in Indianapolis enttäuscht. Auch in seiner Zeit bei den Browns hat er solide gespielt und nicht wie einer der Top-Spieler auf seiner Position. Vor dem Draft wurde er als so ein Spieler gehandelt und so hoch wurde er dann auch gedraftet (an dritter Stelle). Es ist nun an Richardson, in der kommenden Saison zu zeigen, dass er den Erstrundenpick wert war. Der Draft selber haut mich nicht wirklich vom Hocker, was aber ausschließlich am Pick von Mewhort in der zweiten Runde liegt. Moncrief und Newsome hatte ich dort auf meinem Board, wo die Colts sie gezogen haben, Jackson saß auf Christians Board sogar etwas höher. Insofern gäbe es von uns nichts zu meckern, hätte es nicht den Mewhort-Pick gegeben.

One comment

  1. sunnyb /

    nailed it, würd ich sagen. Mewhort kannte ich gar nicht, dementsprechend hielt sich die Euphorie in Grenzen 😉

    Moncrief hat Steal-Potenzial, soll aber erstmal in Ruhe ein Jährchen lernen. Der Rest ist solide, mal schauen was draus wird.