Die Stars von morgen schon heute

Preseason 2014, Week 2: Review Teil 1

Die zweite Woche der Preseason ist fast vorbei – nur noch ein Spiel steht in der kommenden Nacht aus. Aber da in unserer Aufteilung dieses bei Christian gelandet ist, kann ich bereits meinen Rückblick auf „meine“ acht Spiele anstellen. Dabei handelt es sich wiederum nicht um detaillierte Analysen, sondern nur um Eindrücke, die ich in Bezug auf verschiedene Rookies im Verlauf der Spiele gesammelt habe.

 

Jacksonville Jaguars gegen Chicago Bears:

  • WR Allen Hurns (Jaguars), ein undrafted Free Agent, lief für mich überraschend bereits mit der First Team Offense auf. Er lief sich dort oft frei und konnte wichtige Catches machen.
  • QB Blake Bortles (Jaguars) hat immer noch damit zu kämpfen, Konstanz in seine Genauigkeit zu bekommen. Allerdings zeigte er sich klar verbessert gegenüber seinen Leistungen am College. Zu oft warf er aber den Ball zu gedeckten Receivern, nur mit etwas Glück hat er in dieser Preseason noch keine Interception geworfen.
  • QB Stephen Morris (Jaguars) ist ein ungenauer Passer, egal auf welche Distanz. Mit den Leistungen, die er bisher gezeigt hat, wird es ganz schwer, in einen Kader zu kommen.
  • OT Charles Leno (Bears) war etwas schwerfüßig in Pass Protection. Dazu hat er aus meiner Sicht im Run Game immer wieder den falschen Spieler geblockt.

 

Philadelphia Eagles gegen New England Patriots:

  • WR Jordan Matthews (Eagles) spielte deutlich besser als im ersten Preseason-Spiel. Er war sehr produktiv, gerade bei kurzen Pässen. Dazu hatten die Quarterbacks in der Eagles-Offense oft die Option, einen Screen-Pass auf ihn zu werfen.
  • Es war schön, RB Henry Josey (Eagles) als dynamischen Runner auf dem Feld zu sehen. Am College musste er nach einer schweren Knieverletzung beinahe seine Karriere beenden.
  • RB James White (Patriots) durfte mit der First Team Offense und damit gegen die First Team Defense spielen. Er war überhaupt nicht erfolgreich.
  • QB Jimmy Garoppolo (Patriots) hatte bei seinem Touchdown-Pass Glück, als der Ball vor dem Catch durch die Hände eines Defenders ging. Ansonsten zeigte er sich aber sehr souverän und scheint sich im Moment einen Vorsprung gegenüber Ryan Mallett herausgearbeitet zu haben.
  • OT Cameron Fleming (Patriots) spielte sehr steif, dafür aber überraschend effektiv. Im Run Game lieferte er ordentlich Push, in Pass Protection war er souverän. Wenn er sich aber bewegen musste, sah das überhaupt nicht schön aus – das sollten die Coaches mit ihm sein lassen.
  • LB James Morris (Patriots) hat seine Instinkte und Spielintelligenz nicht in Iowa gelassen. Er war immer in guter Position und einer der entscheidenden Spieler beim Goal Line Stand kurz vor Ende des Spiels.

 

Tennessee Titans gegen New Orleans Saints:

  • OT Taylor Lewan (Titans) zeigte sich, wie schon am College immer wieder, undiszipliniert, als er sich nach Ende eines Spielzuges ein Personal Foul einhandelte. Darüber hinaus spielte er immer noch nicht besonders souverän. Von Cameron Jordan wurde er teilweise richtig nassgemacht.
  • QB Zach Mettenberger produzierte wieder ein doofes Fumble, weil er den Ball nicht sicher genug hielt. Ansonsten spielte er aber sehr abgeklärt, präsentierte seinen kräftigen Wurfarm und sah nicht wie ein Rookie aus. In seinem zweiten Preseason-Spiel eine starke Vorstellung.
  • DT DaQuan Jones (Titans) ist im Endeffekt der gleiche Spieler wie noch am College. Ein kräftiger Run Defender, der in Sachen Pass Rush aber wenig hilft.
  • S Vinnie Sunseri (Saints) gelang eine schöne Interception, als er sich von der Line of Scrimmage zurückfallen ließ und die Route eines Tight Ends unterlaufen konnte.
  • OLB Kasim Edebali sieht immer besser aus. Einmal konnte er einen Offensive Tackle in den Quarterback hineinschieben, dazu gelang ihm ein Sack. Außerdem kam er oft in den Special Teams zum Einsatz.

 

Detroit Lions gegen Oakland Raiders:

  • K Nate Freese (Lions) konnte sehr gut seine Kraft im Bein zeigen. Ein Kickoff ging über die Endzone hinaus und er konnte ein Field Goal aus 55 Yards locker verwandeln. Er verpasste einen Extrapunkt, aber seine Quote bei Field Goals bleibt perfekt.
  • CB Nevin Lawson (Lions) hat den Raiders quasi den Sieg geschenkt. Bei 3rd & long gegen Ende des vierten Viertels kassierte er eine Strafe wegen Pass Interference. Diese Strafe hat er auch am College sehr regelmäßig gesehen.
  • Wenn OG Gabe Jackson (Raiders) im Laufe der Saison nicht zum Starter aufsteigt, esse ich meine nicht vorhandenen Soft Ball Pants. Er könnte der beste Guard im Team sein.
  • OLB Khalil Mack (Raiders) hat noch nicht ganz raus, wie man in der NFL zum Quarterback kommt. Allerdings spielt er mit einer tollen Dynamik und weiß es, seine Gegenspieler auszuhebeln. Entsprechend sollte er irgendwann dahinkommen. Gegen die Third Teamer gelang ihm ein Sack und ein Tackle for Loss.
  • Derek Carr ist noch nicht wirklich in der NFL angekommen. Er hatte Licht aber auch Schatten in seinem Spiel.

 

San Diego Chargers gegen Seattle Seahawks:

  • OG Chris Watt (Chargers) sah deutlich besser aus, als ich es ihm vor dem Draft zugetraut hatte. Gerade im Run Game zeigte er sich als sehr guter Blocker. In Pass Protection hatte er noch Luft nach oben, aber ich habe da auch schon schlechtere gesehen. Im Laufe des Spiels hat er auch als Center gespielt.
  • OLB Jeremiah Attaochu muss noch viel an seinem Pass Rush arbeiten. Er hat es nicht einmal geschafft, an blockenden Tight Ends vorbeizukommen.
  • Die beiden Running Backs Branden Oliver und Marion Grice (beide Chargers) haben jeweils einen Kickoff vor dem Return fallen gelassen.
  • Justin Britt?! Ein Second Round Pick?! Ernsthaft?!

 

Baltimore Ravens gegen Dallas Cowboys:

  • DT Timmy Jernigan (Ravens) ließ immer wieder sein Potential aufblitzen, allerdings nur selten.
  • OT James Hurst (Ravens) spielte deutlich besser als im ersten Preseason-Spiel. Er war leichtfüßig, zeigte gute Reach Blocks und sorgte für guten Push im Run Game.
  • OG Zack Martin (Cowboys) sah sehr gut aus. Seine Kombination aus Kraft, Beweglichkeit und Technik kann ihn zu einem sehr guten NFL Spieler machen. Es war nicht alles perfekt gegen die Ravens, aber er sah absolut nicht wie ein Rookie aus.
  • DT Davon Coleman (Cowboys) spielte mit viel Einsatz und Quickness, muss aber noch effektiver werden.
  • CB Terrance Mitchell (Cowboys) ließ sich mehrmals tief schlagen.

 

Denver Broncos gegen San Francisco 49ers:

  • CB Bradley Roby (Broncos) spielte mit einer tollen Physis. Er teilte aus, spielte gute Press Coverage, blieb dabei aber immer fair.
  • WR Cody Latimer (Broncos) hatte einen sehr schönen Touchdown. An der Seitenlinie überlief er einfach seinen Cornerback und musste sich in der Endzone dann ein wenig strecken, um den Ball zu fangen, wobei man seine wunderbaren Fanghände erkennen konnte.
  • WR Bruce Ellington (49ers) zeigte mehrmals seine Dynamik bei Kickoff Returns.
  • ILB Chris Borland (49ers) spielte mit einer schönen Übersicht, schnellen Reaktionen und auch in Coverage gab er sich keine Blöße. Er ist weiterhin ein heißer Kandidat, um NaVorro Bowman zu ersetzen.
  • OLB Aaron Lynch (49ers) zeigte sich als dynamischer und aktiver Pass Rusher. Das hätte man am College von South Florida auch gerne gesehen.

 

Kansas City Chiefs gegen Carolina Panthers:

  • OG Zach Fulton (Chiefs), ein Sechstrundenpick, durfte mit den Startern auflaufen. Er war oft überfordert und als Move Blocker komplett unbrauchbar. Wenn die Chiefs wirklich mit ihm als Starter spielen müssen, ist es um ihre Offensive Line wahrlich nicht gut bestellt.
  • QB Aaron Murrays (Chiefs) erster Pass in diesem Spiel war ein Touchdown.
  • OG Laurent Duvernay-Tardif sah sehr kräftig und gleichzeitig beweglich aus. Mittlerweile ist er schon in die zweite Offensive Line aufgestiegen.
  • OG Trai Turner (Panthers) wird vermutlich als Starter in die Saison gehen. Gegen die Chiefs spielte er wieder so, wie ich es am College von ihm kannte. Es sieht nicht immer schön aus, dafür wird er kaum geschlagen. Bei einem Sack gegen Cam Newton befanden sich drei Chiefs beim Quarterback, vier Offensive Liner der Panthers standen mit den Händen in den Hüften rum und ärgerten sich, während Turner immer noch an der Line of Scrimmage stand und seinen Gegner blockte.
  • Wenn die Preseason ein Indikator ist, dann wird WR Kelvin Benjamin (Panthers) mindestens für die Big Plays in der Offense zuständig sein.