Die Stars von morgen schon heute

NFL Draft Review 2015 – NFC West

Als letzte Himmelsrichtung erreicht unsere Draft Review den Westen, beginnend, wie immer, in der NFC.

 

Arizona Cardinals

Bester Pick: D.J. Humphries, OT, Florida (Runde 1, Pick 24)

Ob Humphries erst ein Jahr hinter Bobby Massie auf der Bank sitzt und lernt oder sich gleich durchsetzt und auf Right Tackle startet, mittelfristig sollte die Offensive Line mit ihm besser werden. Mit Jonathan Cooper, Jared Veldheer und Mike Iupati haben die Cardinals zuletzt viel in ihre O-Line investiert, vielleicht in der Hoffnung, die Offense der Cowboys kopieren zu können?

Fragwürdigster Pick: Markus Golden, OLB, Missouri (Runde 2, 58)

Aus meiner Sicht zu klein, um End in einer 4-3 zu spielen und zu unbeweglich für einen Outside Linebacker in der 3-4. Dazu ist er auch insgesamt nicht der überragende Athlet oder hatte tolle Statistiken. Vor dem dritten Tag hätte ich ihn nicht gezogen.

Late Round Sleeper: Gerald Christian, TE, Louisville (Runde 7, Pick 256)

Mr. Irrelevant könnte durchaus seine Chance in der NFL bekommen. Auf dem Papier sieht er eher wenig beeindruckend aus, bei Louisville war er aber immer da, wenn er gebraucht wurde. Gerade als Blocker könnte er in Power Packages das Feld sehen.

 

San Francisco 49ers

Bester Pick: Mike Davis, RB, South Carolina (Runde 4, Pick 126)

Davis schien sich letztes Jahr etwas zurückzuhalten, hat 2013 aber gezeigt, dass er ein produktiver Starter in der NFL sein kann. In San Francisco wird er zunächst den Backup hinter Carlos Hyde geben müssen, auf lange Sicht kann er sich aber mehr Carries verdienen.

Fragwürdigster Pick: Jaquiski Tartt, S, Samford (Runde 2, Pick 46)

Ein Safety, der nicht covern kann – das widerspricht irgendwie der Jobbeschreibung. Das ist zwar etwas übertrieben ausgedrückt, in der heutigen NFL ist der Box Safety aber etwas vom Aussterben bedroht. Tartts Pick in der zweiten Runde kam da meiner Meinung nach zu früh.

Late Round Sleeper: Trenton Brown, OG, Florida (Runde 7, Pick 244)

Brown ist groß und fett, vielleicht zu fett. Er besitzt viel Upside, könnte aber auch schnell aus der Liga raus sein, wenn er sein Gewicht nicht unter Kontrolle bekommt. Bei den vielen Verlusten in der Offensive Line der 49ers könnte sich für Brown allerdings eine Chance ergeben.

 

Seattle Seahawks

Bester Pick: Tyler Lockett, WR, Kansas State (Runde 3, Pick 69)

Lockett ist ein dynamischer Receiver mit gutem Route Running aber auch inkonstanten Fanghänden. Er kann dem Team als Offensivwaffe und Returner helfen. Ich hätte für Lockett nicht vier Picks (dritte, vierte, fünfte und sechste Runde) abgegeben, zu Beginn der dritten Runde hatte er aber Value.

Fragwürdigster Pick: Frank Clark, DE, Michigan (Runde 2, Pick 63)

Dieser Pick ist nicht fragwürdig ob des Talentes von Clark sondern wegen seines Charakters. Berichten zufolge hat er sich Frauen gegenüber mehrfach aggressiv und gewalttätig verhalten, was in der NFL – heutzutage mehr als je zuvor – schnell zu Suspendierungen führen kann.

Late Round Sleeper: Obum Gwacham, DE, Oregon State (Runde 6, Pick 209)

Bis 2013 hatte Gwacham als Receiver bei den Beavers kaum einen Impact, weshalb er vor der letzten Saison auf Defensive End umgeschult wurde. Er besitzt ideale Maße und eine starke Athletik und zeigte letztes Jahr vielversprechende  Ansätze als Pass Rusher. Er wird vermutlich noch ein wenig Zeit brauchen, um sich zu entwickeln, besitzt aber unglaublich viel Potential.

 

St. Louis Rams

Bester Pick: Todd Gurley, RB, Georgia (Runde 1, Pick 10)

Gurley ist einer der talentiertesten Spieler in dieser Draftklasse. Ohne seinen Kreuzbandriss wäre er vermutlich unter den ersten fünf Picks gewählt worden. Vielleicht wird er in seinem ersten Jahr nicht sein volles Können abrufen können, spätestens ab dem zweiten Jahr dürfte man in St. Louis aber die Offense um ihn herum aufbauen können.

Fragwürdigster Pick: Rob Havenstein, OT, Wisconsin (Runde 2, Pick 57)

Die Rams wollen ganz offensichtlich auf eine starke Offensive Line bauen. Vier ihrer neun Picks investierten sie in die Einheit. Der erste davon war Havenstein, dessen Upside ich als die eines guten Backups/durchschnittlichen Starters einschätzte. Meiner Meinung nach hätte man hier einen besseren Offensive Tackle ziehen können.

Late Round Sleeper: Bryce Hager, LB, Baylor (Runde 7, Pick 224)

Hager zeigte am College nicht die besten Instinkte, ist aber ein guter Athlet und sicherer Tackler. Mit diesen Voraussetzungen könnte er ein guter Spieler werden, sollte es in seinem Kopf irgendwann mal „Klick“ machen.