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Draftrückblick 2014: New York Jets

Unser Draftrückblick geht weiter durch die AFC East und wir sind bei den J-E-T-S, Jets! Jets! Jets! angekommen. Das Team aus New York ging mit Rookie-Quarterback in die Saison und überraschte einige Experten mit einer 8-8-Bilanz. Damit durften sie zuerst an 18. Stelle draften.

 

Dort wählten sie FS Calvin Pryor von Louisville. Bei den Ravens hatte Rex Ryan in Ed Reed einen Deep Safety, dessen Spielweise ein wenig mit der von Pryor zu vergleichen ist. Reed hatte die deutlich besseren Ball Skills (wobei Pryor auch seine Interceptions fängt), wohingegen Pryor der deutlich härtere Hitter ist (Reed hat sich da immer gerne zurückgehalten). Pryor hat bei Louisville einen sehr guten Deep Safety mit schöner Übersicht und schnellen Reaktionen gegeben. Mehr sollte man von ihm aber auch nicht erwarten. Bei den Jets kann er am hinteren Ende der Defense eine bereits starke Defense noch besser machen.

 

In der zweiten Runde gaben die Jets ihrem jungen (bzw. alten) Quarterback ein neues Spielzeug in TE Jace Amaro von Texas Tech. Unter den Top Tight Ends in diesem Draft war Amaro der sicherste Pick. Er bringt nicht die Upside von Eric Ebron oder Austin Seferian-Jenkins mit, dafür aber auch weniger Downside. Er ist ein guter Route Runner mit sicheren Händen und ein vernünftiger Blocker. In der letzten Saison hatten die Jets keine vernünftigen Anspielstationen für Smith. In der Free Agency haben sie sich bereits mit Eric Decker bei den Wide Receivern verstärkt, dennoch waren noch weitere Verstärkungen nötig. Amaro sollte sofort zum Starter aufsteigen.

 

In der dritten Runde zogen die Jets CB Dexter McDougle von Maryland. Er besitzt nicht die ideale Größe für einen Cornerback (5‘10‘‘), ist aber ein guter Athlet mit schnellen Reaktionen. Auf dem Feld spielt er mit hohem Einsatz. Er verpasste einen Großteil der abgelaufenen Saison mit einer Schulterverletzung und in den ersten Trainingseinheiten bekam er noch Kontaktverbot von den Coaches. Im Verlauf der letzten Saison ist Rookie-Cornerback Dee Milliner bei den Jets immer besser geworden – er sollte als einer der Starter auflaufen. Ihm gegenüber wird wohl der in der Free Agency verpflichtete Dimitri Patterson stehen. McDougle wird um die Rolle als dritter/Slot Cornerback kämpfen.

 

In der vierten Runde zogen die Jets zunächst zwei Wide Receiver: Jalen Saunders von Oklahoma und Shaq Evans von UCLA. Wie schon bei Amaro erklärt, sind beides dringend benötigte Verstärkungen. Saunders ist ein pfeilschneller Slot Receiver mit sicheren Fanghänden. Sein Route Running ist bereits recht gut und nach dem Catch ist er sehr gefährlich. Es macht Spaß, ihn spielen zu sehen. Evans kann gegenüber von Decker an der Außenlinie auflaufen. Er bringt eine ganz gute Athletik mit, muss in seinem Spiel aber noch konstanter werden. Er lässt zu viele Bälle fallen, sein Route Running ist sehr unausgereift und auf dem Feld wirkt es oft nicht so, als würde er mit vollem Einsatz spielen. Sein Pick kam in der vierten Runde aus meiner Sicht etwas zu früh.

 

Ebenfalls in der vierten Runde wählten die Jets OG Dakota Dozier von Furman. Dozier hat bei Furman als Left Tackle gespielt, bei den Jets wird er als Guard auflaufen. Dort wird er sich vermutlich mit dem letztjährigen Rookie Brian Winters um einen Posten als Starter kloppen. Er besticht durch seine Kraft, gepaart mit hohem Einsatz und einer guten Portion Nastiness. Ihm fehlt die Leichtfüßigkeit, um Tackle zu spielen, auf Guard sollte er damit aber keine Probleme bekommen. Wenn er ein Upgrade gegenüber den Startern aus dem letzten Jahr darstellen sollte, wäre er eine weitere Hilfe für die Quarterbacks aber auch für das zuletzt lahmende Run Game.

 

Nach den Picks von ILB Jeremiah George von Iowa State und CB Brandon Dixon von Northwest Missouri State zogen die Jets in der sechsten Runde einen weiteren Wide Receiver in Quincy Enunwa von Nebraska. Er ist ein physisch dominanter Receiver, der aber noch sehr an seinen Fanghänden arbeiten muss. Ebenfalls in der sechsten Runde wählte man OLB IK Enemkpali von Louisiana Tech. Er ist ein technisch guter Pass Rusher, der mit hohem Einsatz spielt, dem aber die athletische Upside etwas fehlt.

 

Ein Sleeper-Pick könnte der von QB Tajh Boyd von Clemson sein. In der sechsten Runde gezogen, wird er zunächst als dritter Quarterback hinter Geno Smith und Mike Vick in die Saison gehen. Bei der Verletzungsanfälligkeit von Vick und dem wackeligen Spiel von Smith in der letzten Saison, ist die Position alles andere als in Stein gemeißelt. Er kann sich im Hintergrund in Ruhe entwickeln und vielleicht in den nächsten Jahren die Chance bekommen, als Starter aufzulaufen. Die nötige Upside bringt er definitiv mit.

 

Den Draft schlossen die Jets mit dem Pick von OLB Trevor Reilly von Utah ab. Er ist ein athletisch und in seiner Kraft limitierter, 26 Jahre alter Spieler, der zumindest eine gute Größe (6‘5‘‘) für seine Position mitbringt.

 

Die Jets haben in ihrem Draft einen neuen Tight End und drei neue Receiver gezogen, damit man in der Zukunft bessere Anspielstationen hat. Etwas, das dringend nötig war. Der Pick von McDougle hat mich überrascht, den von Evans fand ich etwas zu früh. Darüber hinaus war aber kein Pick dabei, den ich als zu hoch einschätzen würde. Grundsätzlich sollte dies ein Draft sein, mit dem die Jets für die Zukunft besser aufgestellt sind. Mit zwölf neuen Spielern haben sie sich auf jeden Fall in der Tiefe verstärkt.