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Draft Basics: Wide Receiver

Draftbasics – Wide Receiver: Hier findet ihr unseren Podcast zu den Draft Basics Wide Receiver

 

Optimale Körperliche Maße: Größe zwischen 6’0” und 6’6” (1,83 m bis 1,97 m)
Gewicht zwischen 205 lbs und 225 lbs (93 kg bis 102 kg)

Handgröße: Mindestens 9 Inch (23cm), je größer, desto besser

Athletische Werte: Wichtig. Schnelligkeit ist für alle wichtig, jedoch besonders für Spieler, die kleiner sind als 6’2”. Top Spieler laufen Zeiten über die 40 Yards von 4,4 Sekunden oder schneller. Die Sprungdrills zeugen von Explosivität. Die besten springen aus dem Stand bis zu 40 Inch nach oben (über einen Meter) und 10 Fuß aus dem Stand nach vorne (ca. 3 m). Die Shuttle Drills zeugen von Beweglichkeit. Wichtig bei allem: Das meiste sollte man auch auf den Tapes sehen, nur wenn die Werte massiv vom optischen Eindruck auf dem Platz abweichen, sollte man nach der Combine nochmal das Tape ansehen.

 

Bewertungskategorien:
Hinweis: Die hier dargestellten Kategorien, sind dynamisch, können sich also verändern. Sie sollen nur einen Hinweis geben, worauf man achten sollte.

Hände: Fängt der Spieler den Ball mit den Händen, ohne nachfassen zu müssen? Wie viele Bälle lässt er fallen? Schafft er es hin und wieder Pässe zu fangen, die nur schwer zu erreichen sind? Verlässt er sich auf seine Hände?

Augen: Kann der Receiver den Ball finden, wenn dieser bereits in der Luft ist? Wie schnell findet er den Ball? Wie gut ist seine Hand-Auge-Koordination? Wie gut kann der Receiver abschätzen, wo ein langer Ball landen wird?

Catch in Traffic (Fangen mit dem Gegner an den Fersen): Kann der Spieler den Ball fangen, wenn er eng gedeckt wird? Wie reagiert er auf Kontakt? Kann er sich durchsetzen, wenn er attackiert wird?

Jump Balls (Bälle aus der Luft holen): Wie explosiv springt der Spieler ab? Wie gut ist sein Timing, wenn der Ball in der Luft ist? Wie gut sind seine Hände, wenn er sich nach dem Ball strecken muss? Versucht er den Gegner zu stören, wenn dieser den Pass abfangen will?

Schnelligkeit: Schafft es der Spieler, seinem Gegner konstant davon zu laufen?

Release: Wie gut ist sein Antritt? Schafft er es die Route zu laufen, auch wenn ihn der Gegenspieler an der Line of Scrimmage stört?

Routen und Cuts: Wie sauber sind seine Routen? Wie beweglich ist er, wenn er die Richtung wechselt? Wie exakt führt er einen Double Move aus?

Body Control: Wie gut kann der Spieler seinen Körper zwischen sich und den Gegenspieler schieben, um den Ball zu fangen? Schafft er es in engen Situationen, seine Füße im Feld zu halten? Wie verhält sich der Spieler in der Luft bei Jump Balls?

Attacking the Football: Wie aggressiv geht der Spieler zum Ball? Macht er in aller Regel den Schritt entgegen, oder wartet er auf den Ball? Hilft der Spieler seinem Quarterback, indem er seine Route gegebenenfalls abbricht und sich Richtung Quarterback freiläuft?

Yards after Catch: Kommt der Spieler am Gegner vorbei, wenn er den Ball in der Hand hat? Kann er zusätzliche Yards herausholen, auch wenn der Gegner versucht, ihn zu tacklen? Wie gut bewegt sich der Spieler im Open Field? Macht er saubere Cuts? Setzt er effektiv den Stiff Arm ein?

Awareness: Wie gut kommt der Spieler in Zone Coverage zurecht? Findet er dort Platz, um anspielbar zu sein? Kann er die Technik seines Gegners lesen und entsprechend reagieren? Nimmt er wahr, wenn sein Quarterback in Problemen ist?

Run Blocking: Hat er Lust zu blocken? Kann er Blocks halten? Schafft er es im Open Field seinen Running Back durch gute Blocks zu unterstützen?

 

Spielertypen:

Kompletter Receiver, Nummer eins, X-Receiver: Mindestens 6’2” groß, kräftig, gute Hände und gute athletische Werte. Von ihm wird in der NFL erwartet, sich zu der besten Anspielstation zu entwickeln (Dez Bryant, A.J. Green)

Red Zone Target: Meistens etwas physischer, großer Receiver mit viel Sprungkraft. Gerne bei Jump Balls eingesetzt (Kevin Benjamin, Calvin Johnson)

Posession Receiver: Gute Hände, saubere Routen. Meistens keine überragende Athletik. Oft die Nummer zwei in einer Mannschaft (Keenan Allen, Eric Decker)

Slot Receiver: Meistens klein und schnell. In aller Regel gute Hände, toller Antritt und sauberes Route Running. (Jarvis Landry, Doug Baldwin)

Deep Threat: Enorm schneller Spieler. Je größer desto besser, aber oft auch Prospects, die etwas kleiner sind. Werden in aller Regel fast ausschließlich tief geschickt (Torrey Smith, T.Y. Hilton)

Return Specialist: Meistens ehemaliger Receiver, der schnell und wendig ist, den Ball aber nur sehr inkonstant fängt. Sieht nur wenige Snaps als klassischer Receiver (Dwayne Harris, Ted Ginn Jr.)

3 comments

  1. JohnBoy /

    Hallo Christian,
    zu den Bewertungskriterien eines WR habe ich ein paar kurze Fragen. Hände; Augen; Catch in Traffic; Attacking; Awareness setzen wir als überdurchschnittlich gut voraus. Wenn die Combine Daten feststehen, also offiziell sind, wie sehr beeinflussen diese Werte dann die Draft Position.
    Setzen wir folgende Werte als Combine Daten fest;
    age height weight 10y 20y 40y BJ VJ 20yS 3CD BP
    22 6″2 212 lbs 1,45 2,50 4,36 112 36 4,20 7,20 28
    Könnten diese Werte eine höhere Einschätzung bewirken?
    Vielen Dank für Deine Einschätzung und Deine Antwort im Voraus.

    VG
    JohnBoy

    • Christian Schimmel /

      Hallo JohnBoy, danke für deine Frage. Die erste Antwort ist, Zahlen ohne Kontext sind nahezu immer sinnlos. Das gilt auch und gerade im Draftprozess.
      Die von dir beschriebenen Werte sind gut, sie bewirken aber nur dann eine Aufwertung des Spielers, wenn ihn der jeweilige Beobachter auf Tape nicht so athletisch eingeschätzt hat.

      Mein Tipp an dieser Stelle wäre, wenn die Combine Daten vom Tape abweichen, sollte man sich nochmal ein oder zwei Spiele ansehen und das dann nur unter dem einen abweichenden Aspekt der abweicht, bewerten

      Auch Combine Zahlen können in die irre führen und sollten, wie geschrieben, nie isoliert betrachtet werden. Sie können aber bei der Einordnung des Spielers helfen

      Grüße Christian

      • JohnBoy /

        Hallo Christian,

        herzlichen Dank für Deine Antwort.

        Beste Grüße

        JohnBoy