Die Stars von morgen schon heute

Auf einmal Sidelinereporter

Liebe Leser, am vergangenen Samstag, war ich, Christian für GFL TV Sidelinereporter beim Spiel um die Südmeisterschaft zwischen der Frankfurt Universe und den Schwäbisch Hall Unicorns. Es folgt ein Erfahrungsbericht eines Rookies.

Es war eigentlich nur ein vages Versprechen, dass mich in diese Situation gebracht hatte. Genauer ein Versprechen an Nicolas Martin, der mich im Sommer 2015 für die Sofa Quarterbacks von Sportradio360 anfragte. So, weit so gut, die Saison kam und ging und so auch die Ausgabe zum Superbowl (Minute 34). Merke, an Versprechen die du on air gibst, wirst du erinnert.

Nach einem Besuch vom Spiel der Frankfurt Universe gegen die Stuttgart Scorpions vor rund acht Wochen, ging es also am Samstag nun um die Südmeisterschaft. GFL TV produziert meistens Live Radio, doch am vergangenen Samstag meldeten sich Nicolas Martin und Andreas Renner via Livestream aus Frankfurt zum Spiel der Universe gegen Schwäbisch Hall.

Eine Sache, die ich schnell lernte, du kannst dich noch so gut vorbereiten und dir Gedanken machen, was passiert, aber wie eine Rolle aussieht, weist du erst wenn es los geht. Es wäre für mich allerdings fast überhaupt nicht los gegangen. Denn, nach einem Interview mit Unicorns Head Coach Siegfried Gehrke, gingen Andreas und ich über das Feld, ohne zu schauen. Da wäre ich fast die kürzeste Zeit Sideline Reporter gewesen, denn ein Frankfurter Receiver sprintete während des Aufwärmens gefühlt nur wenige Zentimeter an meiner Nase vorbei. Das entspannte Grinsen in seinem Gesicht lässt mich hoffen, dass er uns gesehen hatte. Merke, links, rechts, links gilt auch beim überqueren eines Football Feldes.

Ansonsten war der Anfang vor allem eins, laut. Rund 7500 Zuschauer machten bei der Vorstellung der Mannschaften einen ohrenbetäubenden Lärm, sodass ich bei der Schalte vor dem Spiel zu mir froh war, heraus zu hören wann Nicolas zu mir runter gab. Entsprechend kurz habe ich mich gehalten. Eine Sache die an der Seitenlinie definitiv komplett anders ist, ist die Geschwindigkeit des Spiels. Insofern musste ich mich erst mal orientieren.

Es gibt mit Sicherheit etliche Ideen, wie die Rolle des dritten Manns an der Seitenlinie auszusehen hat. Ich habe für mich während dem Spiel gemerkt, dass es für mich vor allem eine unterstützende Rolle ist. Informationen hoch geben, die oben nicht gesehen werden können und sich schlicht auch mal auf Ereignisse fernab des Spielgeschehens zu konzentrieren, sofern die relevant sind. Insgeheim hatte ich gehofft mich weniger oft „oben“ zu melden, denn Verletzungen sind leider oft der Grund dafür. Zum Glück schienen an dem Tag keine schlimmeren Blessuren dabei gewesen zu sein.

Was mir aufgefallen ist, war die Gelassenheit in der Frankfurter Teamzone. Die Ruhe, die Sachlichkeit, auch wenn sie nahezu das komplette Spiel im Rückstand waren. Ich sah keine Schreiereien, kein Anpflaumen. Vielleicht war auch das der Grund warum sie immer wieder in dieses Duell zurück kamen. Der Respekt beider Mannschaften voreinander, nicht nur im sportlichen Sinne, war bis auf wenige Ausnahmen zum Ende des Spiels permanent spürbar.

Mein Vorteil an dem Tag war, dass ich Andreas und Nicolas während dem Spiel auf den Ohren hatte. Die beiden sind ein absolut eingespieltes Team und das merkt auch dann, wenn man die beiden noch nicht so oft zusammen gehört hat. Das macht den Job an der Linie sehr viel leichter.

Es war ein wirklich spannender Tag, mit einem verdienten Südmeister aus Schwäbisch Hall. Die gut 7500 Zuschauer sind sicher eine tolle Sache für den deutschen Football. Die Universe sorgt meiner Meinung nach, auch ein wirklich gutes Rahmenprogramm. Ich freue mich jetzt auf die Playoffs in der German Football League. Alle Infos dazu findet man auf gfl.info sowie auf Facebook und Twitter.