Die Stars von morgen schon heute

Rookie Watch 2013: Week 1

Game Pass sei Dank, habe ich mir alle Spiele vom letzten Wochenende angeguckt und dabei natürlich einige Rookies im Einsatz gesehen. Ich muss dazu sagen, dass ich dabei nur ein paar Rookies genauer betrachtet hab und sonst eher mich auf das Gesamtbild konzentriert hab. Dennoch sind mir bestimmte Sachen aufgefallen. Fangen wir doch mit dem Positivsten an.

 

Offensive Rookie of the Week: Geno Smith

Ich war an das Spiel der Jets rangegangen in dem Glauben, hinterher Smith ordentlich auseinandernehmen zu können. Doch dem war nicht so. Er hat seinen kräftigen Wurfarm gezeigt, in der Pocket wurde er unter Druck nicht nervös, beim Scramblen behielt er seine Augen immer schön „downfield“ und er hat es einfach vermieden, Fehler zu machen. Gegen die Buccaneers hatte er es nicht unbedingt schwer, weil sie es einfach nicht schafften, Pass Rush zu generieren. Bei einigen Plays hielt er den Ball deutlich zu lang und seine Genauigkeit ist nicht gerade Brees-like, doch es war ein guter Anfang für einen Rookie-QB, der in der zweiten Runde gezogen wurde. Ich sage jetzt nicht, dass er ein Franchise Quarterback sein wird, es war bloß ein guter Anfang. Er hat noch einen weiten Weg zu gehen.

 

Defensive Rookie of the Week: Sheldon Richardson

Nach dem Draft hielt ich den Draft der Jets für den besten aller. Und zumindest im ersten Spiel scheine ich Recht zu behalten. Richardson war ein Zerstörer gegen den Lauf und zeigte auch seine starke Übersicht, als er bei Screen-Pässen regelmäßig den Running Back fand und zudeckte beziehungsweise direkt nach dem Catch zu Boden brachte. Für einen Rookie im ersten Spiel fand ich ihn überragend.

 

Weitere Beobachtungen:

  • Dee Milliner, der erstgewählte Rookie der Jets, sah weniger gut aus. Er konnte keinen Pass abwehren und ließ unter anderem einen Touchdown zu. Es war ein holpriger Start, doch bei Rookie-Cornerbacks ist das eigentlich der Standard, egal wie hoch einer gedrafted wurde.
  • E.J. Manuel wurde noch vor Smith im Draft als erster Quarterback ausgewählt. Doch fand ich ihn nicht so überzeugend wie Smith. Er brachte zwar 18 seiner 27 Pässe an, aber die meisten davon gingen nicht weiter als zehn Yards das Feld hinunter. Den Coaches in Buffalo dürfte klar sein, dass seine Genauigkeit mit mehr Weite deutlich abnimmt und sie wollen ihn langsam an die NFL heranführen.
  • Tavon Austin hat es nicht geschafft ein Big Play zu produzieren. Doch das lag eher daran, dass er nicht in die Position kam. Fast immer, wenn er den Ball in der Hand hatte, klebte ein Defender an ihm. Vielleicht müsste er noch an seinem Route Running arbeiten, um sich besser freizulaufen oder die Coaches müssen bessere Spielzüge entwerfen, aber bei sechs Catches konnte er zumindest zeigen, dass er sichere Hände hat.
  • Star Lotulelei von den Panthers sah in der Preseason nicht so stark aus. Zu sehr ließ er sich herumschubsen. Doch gegen die laufstarken Seahawks ließen die letzte Saison laufverteidigungsschwachen Panthers nur 70 Lauf-Yards und 2,7 Yards pro Lauf zu. Hauptgrund dafür war Lotulelei, der in der Mitte fast alles dicht machte.
  • Sharrif Floyd, den alle (außer mir) für einen sicheren Top Ten Pick hielten, war gegen die Lions extrem unauffällig. Zunächst sollte erwähnt sein, dass er kein Starter war, obwohl Kevin Williams ausfiel. Wenn er dann im Spiel war und wurde die meiste Zeit nur rumgeschubst. Seine Stat-Line am Ende zeigt ein QB Hurry, einen abgeblockten Pass und ein verpasstes Tackle.
  • Kenny Vaccaro hat gleich sein erstes Personal Foul kassiert, als er einen „slidenden“ Matt Ryan am Boden noch getacklet hat.
  • Unser Deutscher, Björn Werner, hatte nicht den besten Auftritt. Regelmäßig sah man ihn Terrelle Pryor hinterherlaufen und beim Pass Rush hatte er große Probleme, am Offensive Tackle vorbeizukommen. Hin und wieder wurde er als Quarterback Spy eingesetzt, wofür er meiner Meinung nach aber nicht schnell genug ist. Dazu durfte er nicht immer Jagd auf den QB machen, weil er sich als Strongside Linebacker auch um das Outside Containment kümmern musste.
  • Zuletzt möchte ich noch Tyler Eifert erwähnen, der bewiesen hat, dass er eine gefährliche Waffe für die Bengals sein kann. Er fing alle fünf Pässe, die in seine Richtung flogen und konnte 31 seiner 47 Yards Raumgewinn nach dem Catch erzielen. Dazu konnte er auch einige gute Blocks im Run Game setzen.

 

Beobachtung, die nichts mit Rookies zu tun hat:

Die Jaguars sind schlecht! Kein Quarterback, keine Protection, kein Running Game, kein Pass Rush, keine Coverage. Wenn sie sich im Laufe der Saison nicht steigern, können sie sich nächstes Frühjahr zwischen Clowney und Bridgewater entscheiden und den Umzug nach Los Angeles planen.

3 comments

  1. Red_7 /

    G.Smith über EJ Emanuel? Habe ich eher anders herum gesehen. Bei Smith waren ein paar wilde Würfe in die Deckung dabei, auch wen er besser als erwartet war. Aber mal schauen wie sich die beiden in der nächsten Woche machen (ich habe NYJ@NEW noch nicht gesehen)…

  2. RonGL83 /

    Erst einmal, gute Arbeit, wie immer, weiter so. Immer gut zu lesen und gute Zusammenfassung.

    Auch wenn ich weiß, dass es schwer ist, jeden Rookie wirklich im Blick zu haben, aber zu Kenny Vaccaro hätte etwas mehr geschrieben werden können, als dass er gleich mal ne Strafe kassiert hat, wegen eines leicht zu spät angesetzten Tackle 😉 Schließlich hat der Junge als Rookie jeden Snap der Defense im Spiel gespielt und dazu noch 11 Snaps in STs. Dann war er auch der Hauptakteur in der spielentscheidenden Szene, Ball abgelenkt und dann Gonzalez runtergezogen. Er muss zwar noch einiges lernen, war aber schon mal ein guter Start. Bin mal gespannt auf diese Woche.

    • Roman John /

      Vaccaro war eben einer der Rookies, die ich nur so am Rande mitbekommen hab. Da ist nur das Foul hängen geblieben.