Die Stars von morgen schon heute

NFL Mock Free Agency 2018

Will man in der NFL Erfolg haben, braucht man einen Franchise Quarterback. Diese Aussage trifft nicht immer zu, wenn man aber nur einen durchschnittlichen Quarterback im Team hat, muss der Rest des Kaders schon außergewöhnlich gut sein, damit es für den ganz großen Wurf reicht. Entsprechend sind jedes Jahr Teams auf der Suche nach einem neuen Quarterback, weil sie entweder denken, dass der aktuelle Starter nicht gut genug ist, oder weil der aktuelle Starter etwas älter ist und man für die Zukunft planen will.

In der kommenden Offseason werden voraussichtlich ungewöhnlich viele Quarterbacks auf dem Free-Agency-Markt zu haben sein – entweder weil ihre Verträge auslaufen oder weil sie von ihrem Team entlassen werden.

Weil ich mich gerne mit Gedankenspielen beschäftige, habe ich mir überlegt, welcher Quarterback in der kommenden Offseason zu welchem Team wechseln könnte. Ich habe meine eigene Version von „Bäumchen wechsle dich“ gespielt und einfach mal ein (hoffentlich nicht allzu unglaubwürdiges) Szenario entworfen. Hier das Resultat meiner „Mock Free Agency“:

 

Beginnen wir mit den Quarterbacks, deren Verträge auslaufen, die aber bei ihren jeweiligen Teams bleiben werden:

Drew Brees, 2017 Team: New Orleans Saints, 2018 Team: New Orleans Saints

Drew Brees hat die Saints zu deren ersten Super-Bowl-Triumph geführt und auch in dieser Saison hat man eine realistische Chance, einen weiteren Titel einzuheimsen. Brees ist ein Held in New Orleans und auch wenn die Salary-Cap-Situation nicht besonders rosig aussieht, wird man sich schon auf einen neuen Vertrag einigen können.

Jimmy Garoppolo, 2017 Team: San Francisco 49ers, 2018 Team: San Francisco 49ers

Die 49ers haben einen hohen Zweitrundenpick abgegeben, um Jimmy G von den Patriots loszueisen. Dazu sieht Garoppolo wie ein Halbgott aus, seit er in Rot und Gold auf dem Feld stehen darf. Egal, ob die 49ers ihn per Franchise Tag halten oder ihm einen langfristigen Vertrag geben, Garoppolo geht nirgendwo hin.

Case Keenum, 2017 Team: Minnesota Vikings, 2018 Team: Minnesota Vikings

Der einzige Quarterback, der in Minnesota für die kommende Saison unter Vertrag steht, ist undrafted Rookie Kyle Sloter. Die Verträge von Sam Bradford, Teddy Bridgewater und Case Keenum laufen alle aus. Die Vikings haben genug Cap Room, um einen Franchise Quarterback langfristig zu binden. Aber welchen sollen sie nehmen? Vielleicht den, der das Team zu elf Siegen bei nur drei Niederlagen geführt hat: Case Keenum.

Josh McCown, 2017 Team: New York Jets, 2018 Team: New York Jets

McCown ist nicht die langfristige Lösung für die Jets – das sollte jedem klar sein. Nichtsdestotrotz ist er aktuell die beste Option für die Jets, kann mit seiner Erfahrung einem Rookie bei der Eingewöhnung helfen und hat dazu kein zu großes Ego, um sich irgendwann wieder auf die Bank zu setzen. Daher meine Prognose: Die Jets halten McCown und draften früh einen Nachfolger.

 

Was passiert nun bei den anderen Teams, wo gehen die anderen Quarterbacks hin?

Kirk Cousins, 2017 Team: Washington, 2018 Team: New York Giants

Fangen wir gleich mit dem Blockbuster an. Nachdem Eli Manning aufgrund seiner schwachen Leistungen in dieser Saison vom neuen GM entlassen wird und Cousins keinen Bock mehr auf Washington hat, heuert er ausgerechnet beim Divisionsrivalen an. Die Giants könnten mit ihrem (vermutlich) second overall Pick einen QB im Draft ziehen, allerdings steht man, wie alle NFC East Teams, unter dem Druck, immer gewinnen zu müssen. Daher könnte man „auf Nummer sicher“ gehen und einen erfahrenen Veteranen als Nachfolger holen wollen. In East Rutherford würde Cousins ein stark besetztes Receiving Corps vorfinden, die Offensive Line und das Run Game könnte man im Draft sinnvoll verstärken. So sollte Cousins gut aufspielen können.

Eli Manning, 2017 Team: New York Giants, 2018 Team: Denver Broncos

Eli ist also auf dem Markt und darf sich ein neues Team suchen. In Denver ist man nicht besonders zufrieden mit den aktuellen Quarterbacks. John Elway erinnert sich daran, dass man vor gar nicht so langer Zeit einen Super Bowl mit einem Manning als QB gewann. Wird dieser Zusammenschluss erfolgreich sein? Sehr wahrscheinlich nicht. Aber in der NFL werden nicht immer logische Entscheidungen getroffen und zusätzlich zur Verpflichtung von Manning könnte man noch einen weiteren QB über den Draft holen und diesen langsam aufbauen – in der Hoffnung, dass dieser kein zweiter Paxton Lynch wird.

Tyrod Taylor, 2017 Team: Buffalo Bills, 2018 Team: Arizona Cardinals

Die Spekulationen um Carson Palmers Karriereende reißen nicht ab, genauso wenig wie die Gerüchte um Taylors bevorstehende Entlassung in Buffalo. Bereits zu Beginn dieses Jahres, als Taylors Zukunft in Buffalo infrage gestellt wurde, galten die Cardinals als heißer Kandidat für seine Verpflichtung. Der Trainerstab in Arizona und die Situation um Palmer haben sich seitdem nicht/kaum verändert, weshalb der Deal, nun ein Jahr später, zustande kommen könnte. Tyrod Taylor und David Johnson zusammen im Backfield eines Dome Teams? Ja, bitte!

A.J. McCarron, 2017 Team: Cincinnati Bengals, 2018 Team: Buffalo Bills

Wäre die NFL Trade Deadline in diesem Jahr eine Stunde später angesetzt gewesen, würde McCarron nun in Cleveland Football spielen. Zudem hat McCarron bereits unter Browns Coach Hue Jackson in Cincinnati gespielt. Warum sollte also McCarron in der Free Agency nicht zu den Browns wechseln? Weil erstens die Browns in John Dorsey mittlerweile einen neuen GM haben, zweitens sie in einer talentierten QB-Klasse first overall picken und drittens Hue Jackson unter Umständen nächstes Jahr nicht mehr der Head Coach in Cleveland sein wird. Und da die Bills gerade eben erst ihren starting QB vor die Tür gesetzt haben, geht McCarron eben nach Buffalo, um sich dort als Starter beweisen zu dürfen. Ist das eine gute Idee? Im Zweifel können die Bills ja wieder Nathan Peterman bringen.

Teddy Bridgewater, 2017 Team: Minnesota Vikings, 2018 Team: Jacksonville Jaguars

Nach der Vertragsverlängerung von Keenum in Minnesota sieht Bridgewater seine Chance, dort erneut zu starten als zu gering an und sucht eine neue Herausforderung. Diese findet er in seinem Heimatbundesstaat Florida bei den Jaguars. Diese würden gerne einen weiteren Quarterback verpflichten, der entweder so viel Druck auf Blake Bortles ausübt, dass dieser endlich konstant gute Leistungen zeigt, oder aber selber so gut ist, dass er Bortles als Starter ablösen und das Team noch besser machen kann. Bortles geht in sein letztes Vertragsjahr und wenn man Bridgewater ebenfalls für ein Jahr unter Vertrag nähme, hätte man zwei Kandidaten, um auszutesten, wer sich eine Vertragsverlängerung über 2018 hinaus mehr verdient hat (oder ob man sich nochmal neu umschauen muss). Für Bridgewater könnte es ein willkommener Neuanfang sein mit einem Trainerstab, der scheinbar nicht hundertprozentig hinter dem aktuellen Starter steht.

Sam Bradford, 2017 Team: Minnesota Vikings, 2018 Team: Washington

Richtig, bisher hat Washington noch keinen Nachfolger für den abgewanderten Kirk Cousins gefunden. Da der Quarterbackmarkt bereits recht abgegrast aussieht, „bleibt nur noch“ Sam Bradford übrig. Auch wenn er dem Hype des first overall Picks nie gerecht werden konnte, hat er doch bereits mehrfach in seiner Karriere bewiesen, dass er ein kompetenter Starter in der NFL sein kann – sofern er denn gesund bleibt. Der Erfolg würde, offensichtlich neben der Fitness von Bradford, stark davon abhängen, wie die Offense um Bradford herum in Washington aussehen würde. Es ist bereits einiges an Talent da, punktuelle Verstärkungen wären aber noch nötig, um mit Bradford eine schlagkräftige Offense aufs Feld zu bringen.

 

Der Vollständigkeit halber:

Jay Cutler, 2017 Team: Miami Dolphins, 2018 Team: Fox Sports

Nein, er kommt nicht wieder zurück.

One comment

  1. Weezle /

    Hallo Roman,

    Keenum muss mit den Vikings den Superbowl gewinnen.
    Dann bekommt er einen neuen Vertrag. Ich glaube in jedem anderen Fall gehen sie mit Bridgewater.

    Bei Bortles wurde die 5th year option im Mai gezogen.
    Garantiert nur bei Verletzung. Sollten sie ihn entlassen, was ich nicht glaube, kommt Keenum dann nach Jacksonville.

    Aber sehr spannend Deine “Gedanken”.